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Ich + Du = Wir

Ich + Du = Wir

Sonntag, Mai 4, 2025

In den romantischen Hollywoodfilmen und bei Rosamunde Pilcher ist immer alles völlig klar: ein tiefer Blick, ein Kuss, und wir Zuseher wissen, wohin die Reise geht. Hochzeit, Kinder, gemeinsam alt werden, ohne jeden Zweifel. Alle gemeinen Störenfriede und Missverständnisse wurden ja schon in den vorangegangenen 90 Minuten ausgeräumt.

Ist es im „normalen“ Leben auch so? Eher nicht. Oft stellt sich zu Beginn schon die Frage „was ist das jetzt eigentlich?“. Ab wann ist man ein Paar? Nach ein paar Treffen, nach dem ersten Kuss, dem ersten Mal Sex? Oder auch dann noch nicht?

Und wenn diese Frage geklärt ist, geht es weiter: wie wollen wir als Paar sein? Wieviel Nähe brauchen wir und wieviel Freiheit? Was bedeutet eine Paarbeziehung für jeden von uns als Einzelperson? Wo sind unsere Grenzen? Ist die Beziehung exklusiv oder treffen wir uns auch mit anderen? Wo werden wir wohnen oder bleibt jeder für sich? Können wir uns eine Hochzeit vorstellen? Kinder? Welchen Stellenwert wird der Partner in unserem Leben haben?

Es wird deutlich, dass eine Beziehung kein genormter Zustand ist, in den wir uns hineinbegeben, mit klaren Regeln, an die wir uns halten können oder müssen, sondern ganz im Gegenteil. Vieles, das für eine Paarbeziehung von großer Bedeutung ist, muss im Laufe der Zeit herausgefunden, diskutiert oder verhandelt werden.

Jeder von uns hat ein eigenes Bild im Kopf, wie eine ideale Beziehung aussehen soll. Die Vorstellungen und Ideale tragen wir vielfach schon seit der Kindheit mit uns herum und warten, dass endlich Mr. oder Mrs. Right in unserem Leben auftaucht und dieses Bild komplett macht. Das Bild haben wir übernommen von unseren Eltern oder Großeltern, von Menschen, die uns positive oder negative Vorbilder waren.

Jeder von uns ist in einem sehr prägenden Umfeld aufgewachsen, hat – oft unausgesprochene - Traditionen und Normen, Vorgaben und Werte übernommen, die wir als „richtig“ in unsere eigene Welt übertragen haben. Der jeweilige Partner kann allerdings ganz andere Dinge als wichtig und richtig ansehen als wir.

Um ein Beispiel zu nennen, ist es für manche wichtig, dass um Punkt 12 das Mittagessen auf dem Tisch steht, und andere essen, wenn sie hungrig sind. Über die Geschichten vom „falsch“ eingeräumten Geschirrspüler lachen wir alle. Das sind die kleinen Dinge, worüber Paare sich streiten, und da sind die großen Themen wie Karriere, Kinder, Hochzeit, Treue oder (Schwieger-) Eltern noch gar nicht angesprochen.

Oft reiben sich Paare daran auf, dass sie ihren eigenen Standpunkt als den einzig richtigen sehen und sich nicht darauf einlassen wollen, dass der des Partners/der Partnerin nicht „falsch“, sondern einfach „anders“ ist. Sich auf die Welt des Partners einzulassen kann aber eine Chance sein, auch die eigene Welt größer und bunter zu machen.

Den anderen zu fragen, warum ihm bestimmte Dinge so wichtig sind, oder warum er sie macht, wie er sie macht, erweitert unseren Horizont und ändert unsere Sicht auf das Gegenüber. Es zeigt von  Wertschätzung meinem Partner gegenüber, zumindest verstehen zu wollen, woher die Haltung, die mir vielleicht so fremd ist, herkommt, und was sie ihm/ihr bedeutet.

Ich bin realistisch genug, um zu wissen, dass nicht jede Beziehung gerettet werden kann, dass nicht jeder Kompromiss sinnvoll ist, und manche Unterschiede einfach unüberbrückbar sind. Dann kann es vielleicht klug sein, sich möglichst in Frieden zu trennen.

Doch allzu häufig reicht es, dem anderen die Hand zu reichen und einen Schritt in seine Welt zu machen. Um sich dort umzusehen und abzuschätzen, ob ich doch auf irgendeine Art vom Anderssein des Partners profitieren könnte. Ob es mein Herz und meinen Horizont öffnen könnte.

Wenn ich euch auf der Reise, euren Partner oder eure Partnerin neu zu entdecken – und vielleicht auch zuerst einmal euch selbst!-  begleiten darf, dann kontaktiert mich bitte gerne für eine Terminvereinbarung. Ich freue mich auf euch!

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