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Woher komme ich?

Woher komme ich?

Sonntag, Juli 20, 2025

Vor einiger Zeit habe ich mich intensiv mit meinem Stammbaum beschäftigt. Ich wollte wissen, wo ich herkomme, wo meine Wurzeln sind. Zwei Elternteile, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, sechzehn Ururgroßeltern, und noch viele mehr. Sie alle sind dafür verantwortlich, dass ich am Leben bin.

Ich kann sie namentlich benennen, zu vielen habe ich ein Foto.  Aber ich kenne nicht alle Details aus deren Leben, es sind reine Eckdaten, die schwarz auf weiß in den Kirchenbüchern für die Ewigkeit niedergeschrieben sind. Dahinter verstecken sich Lebensgeschichten in allen Schattierungen, die das Leben hergibt. Geschichten von Hochzeiten, von früh verstorbenen Kindern, einem oder zwei erlebten Kriegen, von Freud und Leid.

Warum ist das wichtig für mich? Weil vieles davon in mir mitschwingt. Weil unsere Ahnen mehr Bedeutung in unserem Leben haben, als uns bewusst ist. Abgesehen vom genetischen Aspekt, dem Wissen, von wem wir die blauen Augen, das Lachen oder eine bestimmte Handbewegung haben, erstellt jede Familie ihre internen Richtlinien und kreiert eigene Traditionen, denen wir unbewusst über Generationen folgen.

Diese können so tief verinnerlicht sein, dass sie zu Regeln oder gar Gesetzen werden (z.B. „in unserer Familie waren alle Lehrer!“), die den Nachkommen eine etwaige Abweichung vom bisher eingeschlagenen Weg unmöglich erscheinen lassen. Nicht diskutierbare Regeln in Bezug auf Verhaltensweisen oder Einstellungen werden innerhalb der Familie oft stillschweigend akzeptiert. Sich aus dieser mitunter extrem ausgeprägten Loyalität zu lösen, kann sehr schwer sein.

Einen weiteren störenden Einfluss auf die Nachkommen können Geheimnisse haben. „Das Problem mit Geheimnissen in der Familie besteht darin, dass diese eben geheim sind“ sagt etwa Ahnen-Experte Peter Teuschel. Und so arbeitet sich die Seele am ungewissen Gefühl ab, dass da „etwas“ ist. Bereits Kinder spüren, dass gewisse Themen besser nicht angerührt werden und sind hin- und hergerissen zwischen Intuition und verschwiegener Realität.

Die Beschäftigung mit den Menschen, die uns vorausgegangen sind, denen wir abstammen, kann Licht in so manches diffuses Dunkel bringen. Das Wissen, was unsere Vorfahren erlebt haben, wie sie die Welt gesehen haben und in welchem Umfeld sie sich bewegt haben, kann Verständnis für bisher unverständliche Verhaltens- und Denkweisen bringen, Zuneigung für die Menschen wecken, die uns bisher so fremd erschienen, bevor wir sie und ihr Werken besser kennenlernen durften.

Wer von uns hat sich noch nie gewundert oder geärgert über schrullige oder sture Tanten, Väter, Omas, etc.? Und wirft es nicht ein anderes Licht auf sie, wenn wir über ihre ausgestandenen Sorgen und Nöte Bescheid wissen? Über Vertreibung, Hunger, Verluste, das strenge Verhaltenskorsett früherer Zeiten? Wir müssen despotisches, liebloses oder aggressives Handeln uns gegenüber nicht damit entschuldigen, aber oft wirkt etwas Mitgefühl Wunder. Ein von Herzen kommendes „das muss sehr schwer für dich gewesen sein“ kann verbinden.

Dass genau ich, wir, aus diesen vielen Menschen entstanden sind, die unsere Ahnen sind, scheint ein Wunder zu sein und darf auch dir deutlich machen, dass du nicht zufällig in diese Familie hineingestolpert bist, sondern ein Teil davon bist. Mir persönlich gibt es ein gutes Gefühl von Zugehörigkeit, ein Teil eines großen Ganzen zu sein. Dass aus all diesen Männern und Frauen genau ICH entstanden bin – dafür bin ich dankbar.

Wenn du das Gefühl hast, mit deiner Familie, deinen Vorfahren, nicht im Reinen zu sein, oder deinen eigenen Weg noch nicht gefunden hast, ein eigenständiges individuelles Leben zu leben und dennoch in Verbundenheit zu leben, dann kontaktiere mich gerne für eine Terminvereinbarung. Ich freue mich auf deine Geschichte!

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