Blog

Keinen Artikel mehr verpassen!

Lass dir die Blogartikel regelmäßig in dein Postfach liefern. Gleich anmelden -->

Die perfekte Welle

Sonntag, April 25, 2021

Die letzten paar Wochen waren nicht unbedingt meine Besten. Während zuvor noch alles ganz gut dahingelaufen ist, ich motiviert und gut gelaunt durchs Leben gegangen bin, hat es sich an einem Punkt zu drehen begonnen und mich ins Schleudern gebracht.

Mit einer Fehlgeburt in einem sehr frühen Stadium begann es, diese hat über mehrere Wochen gesundheitliche Einschränkungen mit sich gebracht. Die Stimmung war dementsprechend. Launisch, reizbar, dünnhäutig. Da reicht dann ein falsches Wort, um aus einem Missverständnis eine große Sache zu machen. Kommt dann, wie in meinem Fall, noch eine unerwartete Autoreparatur dazu und der siebenundzwanzigste Schneefall der Saison, dann erreicht man einen Tiefpunkt.

Da ertappt man sich dann irgendwann vor dem Badezimmerspiegel und fragt sich, wo eigentlich die steile Furche zwischen den Augenbrauen herkommt und warum man knapp vor einem Wutanfall steht, nur weil der Hund bei jedem Grashalm stehen bleibt, um sich die hinterlassenen Nachrichten von den Hundekollegen durch die Nase zu ziehen.

Es gibt diese Momente, die das perfekt laufende Uhrwerk plötzlich aus dem Konzept bringen, diese eine Sekunde, die den vermeintlichen Frieden auf den Kopf stellt. Jeder von uns erlebt das mehrmals im Leben. Da rede ich noch gar nicht von großen Schicksalsschlägen, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen, da genügen ein paar kleine Rückschläge, die plötzlich eine große Mauer bilden, die sich schier unüberwindbar vor uns aufrichtet.

Jeder, der diese Zeiten schon erlebt hat, weiß aber auch, dass sie wieder vorbeigehen. Dass sich die Unwetter verziehen, plötzlich wieder die Sonne heller scheint. Unser gesamtes Leben ist wie eine einzige Wellenbewegung, die uns abwechselnd ganz nach oben oder weit nach unten trägt, und es gibt diese Tage, an denen alles spiegelglatt läuft und wir einfach nur zufrieden sind.

Wir dürfen lernen, dass sich die schweren Zeiten leichter ertragen lassen, wenn wir darauf vertrauen, dass auch wieder andere Tage kommen. Dass wir aus Krisen gestärkt hervor gehen können. Nach einigen erlebten Auf’s und Ab’s bin ich fest davon überzeugt, dass es so ist. Dass wir Strategien daraus mitnehmen dürfen, mit denen wir uns selbst wieder aufrichten können.

Schon aus beruflichen Gründen schaue ich manchmal auf diejenigen Menschen, deren Leben scheinbar ohne Stromschnellen ruhig dahinfließt. Sind sie zufriedener? Wissen Sie es zu schätzen? Oder würden sie sich sogar wünschen, einmal auch die Tiefen kennenzulernen, um daraufhin auch in ungekannte Höhen katapultiert zu werden? Sind es nicht die Niederlagen, aus denen wir lernen, und nach denen wir die glücklichen Momente umso mehr zu schätzen wissen?

Bei mir war es vor einigen Tagen soweit. Ich war im Wald unterwegs, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. Praktisch über Nacht waren überall die Frühlingsblumen herausgeschossen (oder habe ich sie zuvor bloß nicht bemerkt?). Plötzlich habe ich wieder gesehen, wie schön das Leben sein kann. Die Krise war vorbei und ich habe meinen Frieden wieder gefunden.

Solltest du gerade ebenfalls schwere Zeiten erleben, wünsche ich dir die Geduld, sie vorbeiziehen zu lassen. Dass du dir erlaubst, dir Momente des Selbstmitgefühls zu schenken. Menschen, die dir die Hand reichen. Und dass du das Vertrauen nicht verlierst, dass es von ganz unten immer wieder nach oben geht.

Wenn ich dich dabei unterstützen darf, dann freue ich mich über deine Nachricht J

Zu diesem Artikel gibt es keine Kommentare

Du hast ein akutes Problem? Ich höre dir zu!

Meine Blogartikel liefern viele Inputs zu verschiedensten Themen, aber nichts ersetzt ein persönliches Gespräch.

Neugierig geworden?

Viele weitere Artikel zu vielen verschiedenen Themen des Lebens findest du hier:
Suchen