Blog
Keinen Artikel mehr verpassen!
Gestern traf nach langer Zeit ein Zweig meiner Familie zusammen. Ganz ohne Grund und ohne Anlass. Oftmals waren wir uns in den vergangenen Jahren nur bei Begräbnissen über den Weg gelaufen. Gefolgt von der Beteuerung „nächstes Mal sehen wir uns aber mal einfach so!“. Das nächste Mal war dann leider manchmal wieder ein Todesfall. Schließlich sind wir alle wahnsinnig beschäftigt und einige von uns hat es in verschiedene Teile der Welt verschlagen.
Viel zu lange habe ich Menschen, die zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehören, nicht gesehen, oder nur flüchtig über Facebook etc. mit ihnen kommuniziert. Dabei bin ich mit meinen Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen ganz eng aufgewachsen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass es gestern nun bis auf wenige Ausnahmen geklappt hat und es ein sehr lustiger Nachmittag war.
Trotzdem hat es mich zum Nachdenken gebracht. Von Familie wird sehr viel erwartet. Harmonisch soll sie sein. Rückhalt und Erdung soll sie bieten. Der Ort sein, wo man sein kann, wie man ist. Wir stammen von denselben Eltern, Großeltern, Urgroßeltern ab, sind ähnlich aufgewachsen. Schon deshalb wird manchmal vorausgesetzt, dass die Familienmitglieder irgendwie gleich ticken.
Aber wenn man sich so einen bunten Haufen einmal ansieht wird schnell klar: jeder ist ein Individuum für sich. Mit seiner ganz persönlichen Geschichte, mit seinem eigenen Charakter, mit seinem individuellen Lebensweg. Seinen Wünschen, Ängsten, Träumen.
Ich bin Jahrgang 1975 und meine Eltern, genauso wie ihre Geschwister, gehören der Nachkriegsgeneration an. Alle meine Großelternteile haben auf verschiedene Weise den zweiten Weltkrieg erlebt und diese Erlebnisse haben bei allen Betroffenen unterschiedliche Narben hinterlassen. Die nachfolgende Generation ist ganz, ganz anders aufgewachsen als die nächste, und als die nächste und die nächste.
Nachzuvollziehen, welche Prioritäten und welche Art zu leben unsere Eltern und Großeltern hatten oder noch haben, welche Werte sie hochhalten, fällt manchmal schwer. Genauso wie den Älteren oft das Verständnis fehlt, was uns Junge so „umtreibt“. Wir haben doch alles, was sie nicht hatten. Aber auch innerhalb der Generationen führen Eifersucht, bewusste und unbewusste Verletzungen oder nicht aus dem Weg geräumte Missverständnisse oft zu Konflikten.
Aus diesen Konflikten können jahrelange Streitereien entstehen, die Familien auseinanderreißen und auch noch nachfolgende Generationen miteinbeziehen und belasten. Verletzungen, die aus der Familie stammen, schmerzen umso mehr. Oft ein Leben lang. Trotzdem ist sie die Wurzel, aus dem unser Lebensbaum entsteht.
Deshalb stelle ich heute die Frage: wie fühlst du dich in deiner Familie? Wer zählt für dich dazu? Wo gibt es Konflikte, die aufgeräumt werden sollten und wo gibt es Menschen, die dir vielleicht näher stehen als dir bewusst ist?
Wenn ich dir helfen kann, diese Fragen zu beantworten, oder dir bei bestehenden Konflikten zur Seite stehen, dann kontaktiere mich bitte gerne J