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Frauen und die Weiblichkeit

Sonntag, März 21, 2021

Ich war etwa Anfang dreißig, als ich in einem Gespräch mit einem Kollegen scherzhaft gesagt habe „ihr habt es so einfach, in meinem nächsten Leben werde ich auch ein Mann“ und er geantwortet habe „bei dir wär’s eh besser“. Bäm. Das hat gesessen. Mir war sofort klar, dass diese sicher nicht böse gemeinte Bemerkung nicht auf mein Äußeres bezogen war, sondern auf die Art, wie ich mein Leben gelebt habe.

Zu diesem Zeitpunkt bin ich gezwungenermaßen schon relativ lange auf eigenen Beinen gestanden und war es gewohnt, mich durchzusetzen. Manchmal nicht wahnsinnig diplomatisch, sondern eher verbissen. Zusätzlich durch und durch kontrolliert, strebsam. Vor allem im beruflichen Umfeld hätte ich mir nie gestattet, Schwäche zu zeigen, ich kann heute noch fühlen, wie sich in Konfliktsituationen meine Gesichtszüge verhärteten und scheinbar alles an mir kalt und unnahbar wurde.

Und ich fand das normal. Die Emanzipation hat uns scheinbar gelernt, dass dieses Verhalten das richtige ist, wenn wir als Frauen in dieser Welt einen Platz einnehmen wollen. Dass Emotionen in der Berufswelt nichts verloren haben und alle „typisch weiblichen“ Eigenschaften in unserer modernen Welt nicht gefragt sind, sondern Attributen wie analytischem, logischem Denken der Vorrang zu geben ist. Viele, viele Frauen haben sich, ähnlich wie ich, „die Hosen angezogen“, haben aber im Laufe der Jahre gemerkt, dass sich sie dadurch in eine Sackgasse manövriert haben. Mir hat es zum Beispiel wahnsinnig viel Kraft gekostet, mich entgegen meiner Natur zu verhalten.

Wir haben vergessen, dass weibliche Qualitäten wie Fürsorge, emotionale Zuwendung, gegenseitige Unterstützung oder Vertrauen für eine Gesellschaft lebenswichtige Kostbarkeiten sind. Dass Weiblichkeit keine schwächere Kraft ist als die Männliche, sondern lediglich eine andere.

Wir sollten bedenken, dass gerade unsere Unterschiedlichkeit, das Yin und das Yang, die Anziehung zwischen Mann und Frau möglich machen. Nicht wenige Paare landen genau aus diesem Grund in meiner Praxis. Weil nicht ganz klar ist, wer welche Rolle in der Beziehung einnimmt. Nur die Kombination aus den positiven männlichen und den positiven weiblichen Eigenschaften machen ein erfolgreiche Paarbeziehung aus, ansonsten tritt man auch hier in den Konkurrenzkampf.

Die Konzentration der Frauen darauf, auf männliche Art das Leben zu meistern, hat auch dazu geführt, dass Frauen entgegen ihrer Natur in Konkurrenz zueinander getreten sind. Seit Menschengedenken haben Frauen viel Zeit in Frauenkreisen verbracht, in gemeinsamer Kreativität, Unterstützung und im Erfahrungsaustausch „unter Schwestern“

Wer schon einmal erlebt hat, wie zwei Frauen sich bekriegen können, dem wird himmelangst. Ob es nun um Rivalität im Beruf oder um einen Mann geht,oder um „bodyshaming“ – da ist ein Konflikt zwischen Mann und Frau oft nichts dagegen. Während rivalisierende Männer eher in einen Wettstreit gehen, werten sich Frauen gegenseitig leider oftmals auf eine sehr persönliche Art und Weise ab.

Mein persönliches Highlight aus der letzten Woche war eine Aussage auf Facebook von einer Frau über eine andere: „wer ist schon dieses flachbrüstige Etwas?“. Wenn ein Mann das sagen würde, würden die Wogen deutlich höher gehen, aber unter Frauen finde ich es deutlich verletzender, weil es aus den eigenen Reihen kommt.

Ich persönlich würde mir wünschen, dass wir Frauen wieder dazu zurückgehen, aus dem Konkurrenzdenken herauszutreten, das Weiche an uns zu akzeptieren und willkommen zu heißen. Dass es wunderbar ist, eine Frau zu sein, mit allem, was dazu gehört. Dass unsere Körper Höchstleistungen verbringen und unsere weiblichen Wesensmerkmale, wie Empathie und Fürsorge verbinden wirken auf uns alle. Dass wir Frauen uns wieder verbinden und vernetzen, anstatt uns zu bekämpfen. Und dass uns bewusst wird, dass wir dennoch – oder gerade deshalb – ein erfolgreiches, lebendiges Leben leben können.

Wenn ich dir dabei helfen darf, deinen Weg zu deiner natürlichen Weiblichkeit wiederzufinden, dann kontaktiere mich bitte gerne für eine Terminvereinbarung, ich freue mich auf dich J

HINWEIS: Beratungen durch Lebens- und SozialberaterInnen sind auch während des Lockdowns unter Einhaltung der Hygieneregeln erlaubt! Dennoch sind Beratungen selbstverständlich auch online möglich.

 

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