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Krise... welche Krise?

Donnerstag, Juli 15, 2021

Krise… welche Krise?

Einige Tage vor der offiziellen Praxiseröffnung wurde ich von unserem Regionalmagazin ML24 interviewt und eine der Fragen lautete „Wir leben hier im schönen Mondseeland, welche Probleme können die Menschen hier schon haben?“ Da musste ich doch grinsen. Nur weil wir hier eindeutig an einem der schönsten Orte der Welt leben, unterscheiden sich unsere Probleme, Sorgen, große und kleine Krisen nicht von denen anderer Menschen.

Auch aus dem Freundes- und Bekanntenkreis erreichte mich die eine oder andere Frage „was machst du da eigentlich genau?“. Die offizielle Beschreibung der Lebens- und Sozialberatung lautet „Begleitung von Menschen in Krisensituationen“, und diese trifft zwar ziemlich genau zu, aber andererseits auch wieder gar nicht.

Was ist eine Krise? Laut Duden eine schwierige Lage, Situation, Zeit, die den Höhe- und Wendepunkt einer Entwicklung darstellt. Dem kann ich zustimmen. Fast alle Menschen, die in meine Praxis kommen, befinden sich in einer negativen Gefühlslage, aus der sie scheinbar nicht herausfinden.

Und die kann vielfältig sein: belastende Beziehungsprobleme in vielfältigster Art und Weise, Über- oder Unterforderung, eine Trauersituation, die nicht zwingend mit dem Tod einer nahestehenden Person zusammenhängen muss, sondern auch aus einer geänderten Lebensbedingungen entstehen kann. Vielleicht eine Unzufriedenheit mit der eigenen Person oder eigenen Verhaltensweisen.

Nun sollte man meinen, dass Menschen den Weg in meine Praxis finden, deren Leben sich an einem absoluten Tiefpunkt befinden, in Hilflosigkeit erstarrt. Das ist aber in den allermeisten Fällen nicht so, sondern vielmehr finde ich mich Menschen gegenüber, die ihrem Leben aktiv eine andere Richtung geben wollen.

Die mit einzelnen Aspekten der aktuellen Lebenssituation unzufrieden sind und neue Wege daraus gehen wollen. Sie befinden sich wohl in einer Lage, aus der sie schwer herausfinden. Aber aus der sie herausfinden wollen! Und genau wie im Duden beschrieben, ist diese Situation oft der Wendepunkt für ganz neue Möglichkeiten.

Jeder meiner Klient*innen weiß im Grunde ganz genau, wie es geht, und was er/sie braucht, damit es ihm/ihr wieder gut geht, und ich sehe mich als eine Art „Hebamme“ auf dem Weg dorthin. Oft braucht es ein paar gezielte Fragen, um den „Aha“-Effekt zu erzielen, manchmal nur ein offenes Ohr und ein vertrautes Gespräch. Und Zeit. Um wieder klar zu sehen, Mut zu schöpfen, Kraft zu sammeln.

Um dann den ersten Schritt in eine neue Richtung zu gehen.

 

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