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Was sollen bloß die Nachbarn denken?

Samstag, Januar 30, 2021

Diesen Satz kennen einige von uns aus der Kindheit, und er wirkt in vielen Menschen bis ins Erwachsenenalter nach, oft sogar in der verschärften, allgemeinen Version „was sollen bloß die anderen denken?“.

Das reicht von „was macht das für einen Eindruck, wenn meine Fenster nicht geputzt sind“, über „kann ich wirklich mit 50 noch einen Bikini tragen“ über „was werden die anderen denken, wenn ich zum dritten Mal in zwei Jahren den Job wechsle oder einen anderen Partner habe“ und vieles mehr.

Der Gedanke, was andere über uns und unser Verhalten, unser Leben, denken, ist wie die Stimme des Gewissens in unserem Hinterkopf. Es ist ein wesentliches Grundbedürfnis aller Menschen, zu einer Gemeinschaft zu gehören. In früheren Zeiten wären wir alleine nicht lebensfähig gewesen, wir waren davon abhängig, Teil einer Gruppe zu sein.

Dieses Bedürfnis besteht auch heute noch, wo wir zwar großteils nicht mehr finanziell oder existenziell von anderen abhängig sind, aber dennoch Teil der Gesellschaft sein möchten, um uns zugehörig und wertvoll zu fühlen. Jede Gemeinschaft hat ihre eigenen Werte, und wer sich diesen Werten nicht anpasst, wird auch heute noch oft aus dem Kreis ausgestoßen.

Tattoos, Piercings, etc. sind mittlerweile gesellschaftsfähig geworden, aber auch im Jahr 2021 werden noch Menschen schief angeschaut, oder hinter ihrem Rücken getuschelt, wenn sie nicht genau der vermeintlichen Norm entsprechen. Anders aussehen. Ihr Leben anders gestalten. Andere Werte oder Träume in den Vordergrund stellen. Oft genügt es schon, in einer ruhigen Umgebung laut zu lachen, um einen vielsagenden Blick zu ernten.

Wenn wir nun aus dem Bedürfnis heraus, dem vorgegebenen „Standard“ zu entsprechen, unser Leben, unser Verhalten, den Anforderungen anderer unterordnen, gewinnen wir vielleicht das Gefühl, dazuzugehören, und ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein, verlieren aber ein großes Stück unserer persönlichen Freiheit und unserer Individualität.

Was passiert mit dem Menschen, der sich völlig anpasst, seine eigenen Vorstellungen, wie er sein Leben leben will, hintenan stellt, um den Ansprüchen und Vorstellungen seiner Mitmenschen gerecht zu werden? Er wird irgendwann verlernen, auf seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu achten. Sich selbst so sehr wertzuschätzen und zu respektieren, um seinen eigenen, selbstbestimmten Weg zu gehen.

Es wäre übertrieben, zu sagen, dass es uns völlig egal sein sollte, was andere über uns denken, und ohne Rücksicht auf Verluste unser Ding durchzuziehen. Wir sind aber sicher gut beraten, von Situation zu Situation abzuwägen, wie wichtig uns die Meinung anderer wirklich ist und uns öfters dafür zu entscheiden, das zu tun, was uns Freude macht, und was uns zum Strahlen bringt. Unabhängig davon, ob das die Nachbarn, die Eltern oder die beste Freundin gutheißen.

Ob das nun der Bikini mit 70 ist, das laute Lachen im Restaurant, oder das Fensterputzen noch eine Woche zu verschieben, und stattdessen den Tag für etwas Schönes zu nutzen.

Wenn ich dir dabei helfen darf, deine eigene Individualität und deine Wünsche zu entdecken, dann kontaktiere mich bitte gerne für eine Terminvereinbarung, ich freue mich auf deine Geschichte :-)

HINWEIS: Beratungen durch Lebens- und SozialberaterInnen sind auch während des Lockdowns unter Einhaltung der Hygieneregeln erlaubt! Dennoch sind Beratungen selbstverständlich auch via Skype möglich.

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