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Digitale Scheinwelt
Sonntag, Mai 29, 2022
Montag, Mai 9, 2022

Nichts geht mehr. Alles ist unheimlich anstrengend. Ich bin komplett am Ende.

Vor etwa acht Jahren war bei mir dieser Punkt erreicht. Rien na vas plus. Ich erinnere mich noch genau an die Situation, als ich in der Tiefgarage vor meinem Auto stand und bemerkt habe, dass ich meinen Autoschlüssel in der Wohnung vergessen habe. Drei Stockwerke hätte ich hinaufgehen müssen, und mir war klar: das schaffe ich nicht.

Unvorstellbar, bis zu diesem Zeitpunkt. Nie hätte ich mir im Entferntesten vorstellen können, an so einer Minihürde zu scheitern, und dennoch war es so. Burnout. Wie es dazu gekommen ist? Eine Summe aus vielem, aber zusammenfassend und rückblickend würde ich sagen, ich habe die Signale meines Körpers und meiner Seele nicht gehört. Oder besser gesagt, schon gehört, aber weggeschoben.

Atemnot, Rückenprobleme, Schlaflosigkeit, und endlos kreisende Gedanken haben mich schon länger geplagt, aber erst als mein Körper in den Streik getreten ist, bin ich wach geworden. Erst dann habe ich mich damit auseinandergesetzt, was sich in den letzten Jahren angesammelt hatte

Schicksalsschläge, Druck am Arbeitsplatz, hohe Erwartungen an mich selbst, noch härter arbeiten, noch schneller sein, immer stark sein, keine Schwäche zeigen. Das waren die Auslöser bei mir, und viele davon werden vielleicht auch einige davon bei sich erkennen, wenn ihr genauer hinschaut.

Die letzten Tage durfte ich mich im Rahmen einer Ausbildung mit dem Thema Stressmanagement und Burnout-Prävention beschäftigen, ein Thema das so gut wie jeden Menschen betrifft.

Stress gehört in gewisser Weise zu unserem Leben, und ist – wenn er im Rahmen bleibt – unser Motor, der uns anspornt und antreibt. Vielfach ist Stress aber der Auslöser für körperliche und seelische Erkrankungen.

Leider haben wir alle in der Schule nichts über den Umgang mit Stress gelernt. Dass wohl äußere Faktoren wie Corona, der Arbeitsplatz, Schicksalsschläge oder arbeitsintensive Aufgaben Auslöser sein können, wir selbst aber auch eine große Rolle dabei spielen, uns zu stressen.

Oft sind wir selbst die größten Antreiber, die selbst in der Nacht keine Ruhe geben: du musst mehr leisten, du musst schneller sein, genauer, andere schaffen das auch – nur du nicht. Und so weiter und so fort. Was genau die fiese Stimme in dein Ort flüstert oder auch brüllt, weißt du selbst am besten, …

Wenn man dann einmal bemerkt hat, dass der Stresslevel sehr hoch ist, vielleicht schon über einen längeren Zeitraum, wenn man auch in Erholungsphasen nicht mehrr runterkommt und selbst der Urlaub nicht mehr reicht, um wirklich zu entspannen, was dann?

Dann kann es hilfreich sein, sich Unterstützung zu holen. Herauszufinden, was uns nicht zur Ruhe kommen lässt, wie scheinbar unerschöpfliche Stressquellen doch noch stillgelegt werden können, oder Möglichkeiten zu finden, was uns widerstandsfähiger macht gegen den Stress und die Hetze.

Wunderbare Ergänzungen dazu können Entspannungstechniken, leichter (!) Sport oder Meditation sein. Da mir das Thema aufgrund meiner persönlichen Erlebnisse so am Herzen liegt, habe ich eine Meditationsgruppe ins Leben gerufen, die genau hier ansetzen soll:

Die Gruppe bietet eine Mischung aus Information über den Umgang mit Stress in Verbindung mit bewegten oder dynamischen Atemmeditationen. Zusätzlich gibt es Inputs und Anleitungen für eine bewusste Entschleunigung im Alltag und das Lösen von Blockaden.

Die Zeit, dir wir gemeinsam in der Gruppe verbringen, soll für sich schon eine Auszeit aus dem hektischen Treiben bieten und eine Möglichkeit, durchzuatmen und neue Energie zu tanken.

Alle Informationen gibt es unter www.lebenswert-beratung.at/meditationsgruppe. Ich würde mich sehr freuen, dich dabei zu haben!

Samstag, April 23, 2022
Montag, April 11, 2022

Was mir in der Begleitung von Menschen sehr häufig auffällt, ist, wie sehr wir uns oft selbst mit Worten und Gedanken beschränken, einzementieren, gefangen nehmen. Uns die Möglichkeit nehmen, für Veränderung offen zu bleiben, und Positives zu sehen.

Beispiele gefällig?

  • „Heute ist gar nicht mein Tag.“ Mag sein, dass ein paar Dinge nicht so toll gelaufen sind, aber ist wirklich der ganze Tag, von 0:01 bis 24:00 Uhr blöd? Unwahrscheinlich. Und wenn der Satz um 9.00 Uhr früh fällt, hat der restliche Tag nicht mehr wahnsinnig viel Chancen, besser zu werden.
  • „Ich kann das nicht.“ Grundsätzlich oder nur – noch - nicht? Kann ich vielleicht einen Teil davon toll und nur einen Teil nicht so gut? Was brauche ich, um es zu lernen?
  • „Ich bin halt so.“ Genau. Und weil wir unflexible, starre Wesen sein, wird das auch bis an unser Lebensende so bleiben. Deshalb macht auch der Versuch, etwas zu ändern, gar keinen Sinn. Oder?
  • „Das ist immer so.“  Mein Partner hört mir nie zu. Alles geht schief. Mein Kind, mein Hund, mein Kollege handelt immer so. Auch keine guten Voraussetzungen, dass sich etwas ändern darf.

Alle Männer sind gleich, alle Frauen auch. Alle Schwiegermütter sind böse, und alle Montage sind blöd. Wenn ich diese Gedanken mit Nachdruck verfolge, ist die Chance groß, dass mich diese „Wahrheiten“ immer wieder einholen. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit und so ziehe ich mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder das in mein Leben, was ich mir vorher für wahr erzählt habe.

Was kann dagegen helfen? Gegen die Verallgemeinerung? Die selbst geformte Realität? Zuallererst: hinterfragen. Ist das wirklich so? Ist das wirklich immer so? Was trage ich dazu bei?

Ich persönlich mache auch bei Krankheiten nicht Halt beim Hinterfragen. Nach einem heftigen Bandscheibenvorfall habe ich mich dabei ertappt, dass ich sehr vieles nicht gemacht habe, mit dem Hinweis „Ich habe ja einen Bandscheibenvorfall“.

Langsam habe ich mich herangetastet, herauszufinden, was tatsächlich eine körperliche Einschränkung ist, und wo quasi mein Geist blockiert. Und siehe da: ich kann sehr viele Bewegungen durchführen, von denen ich es nicht gedacht hatte.

Bei einer meiner Klientinnen wurde schon vor mehreren Jahrzehnten eine Depression diagnostiziert, und ich möchte diese Erkrankung weder schmälern noch verharmlosen. Dennoch sind wir in einigen Gesprächen draufgekommen, dass es sehr viele Tage gibt, an denen die Depression an sich nicht einschränkend wirkt. Dass es sogar längere Zeitperioden gibt, wo es der Klientin sehr gut geht.

Wo aber die Depression dennoch wie ein Schutzschild hochgehoben wird als Erklärung, um Dinge nicht tun zu müssen, oder eine Rechtfertigung vor sich selbst zu haben, für verschiedene Verhaltensweisen: „ich habe ja eine Depression“. Dass das den Heilungsprozess nicht gerade unterstützt, brauche ich eigentlich nicht erwähnen.

Wir Berater*innen machen uns im Beratungsprozess fast immer auf die Suche nach Ausnahmen. „Ist das immer so?“. „Wann ist es anders?“, „Was tust du, wenn es anders ist?“

Und zu meiner großen Freude dürfen sich durch diese Fragen viele Realitäten in Eventualitäten wandeln. Dann ist vielleicht nicht mehr jeder Montag furchtbar, sondern nur noch jeder zweite. Ich finde womöglich heraus, dass nicht alle Männer blöd sind und ich trotz Rückenschäden Yoga machen kann.

Viele Spaß beim Auflösen deiner Realitäten, wenn ich dabei unterstützen darf, freue ich mich über deine Kontaktaufnahme :-)

Samstag, März 19, 2022

 „Weil ich es mir wert bin“. Diesen Satz kennen wahrscheinlich viele aus der Werbung für ein Kosmetikprodukt. Er impliziert – sonst wäre es keine Werbung -  dass ich dieses Produkt kaufen sollte, um mir selbst zu zeigen, dass ich gut für mich sorge. Auch ein Urlaub, verschiedene Sportarten oder angesagte Lebensmittel werden häufig mit dem Hinweis verkauft, dass du dir damit Gutes tust.

Mag schon sein, für mich geht das aber etwas am eigentlichen Sinn der Selbstfürsorge vorbei. Am Anfang steht für mich das Bedürfnis:  Was brauche ich? Was ist wichtig für mich? Was wärmt mein Herz? Was macht mich glücklich?

Das kann manchmal natürlich ein Wellnesswochenende, eine bestimmte Schokolade, oder die eine, ultimative Wimpertusche sein. Im Gespräch mit meinen Klient*innen sind es allerdings ganz häufig viel einfachere, profanere Dinge, die notwendig wären, um gut für uns zu sorgen, wie zum Beispiel:

  • Sich ein paar Minuten hinlegen, wenn man müde ist
  • Rückzug, wenn man Ruhe braucht
  • Ein Gespräch, wenn man reden möchte
  • Essen und trinken, wenn man hungrig und durstig ist
  • Für sich selbst einstehen
  • die eigene Meinung vertreten
  • Grenzen setzen und schützen
  • Nein sagen, wenn einem danach ist
  • Menschen ziehen zu lassen, die uns nicht respektieren

Sich selbst immer hintan zu stellen kann ein Zeichen dafür sein, nicht gut für sich zu sorgen. Stundenlang nichts zu trinken, oder nicht pinkeln zu gehen, obwohl die Blase schon wehtut, „weil gerade so viel Arbeit ist“, auch. Warum aber tun wir das? Uns zuerst um alle anderen zu kümmern? Die eigenen Bedürfnisse zu überhören oder zu ignorieren?

Es kann sein, dass uns irgendwann beigebracht wurde, dass es egoistisch ist, zuerst an sich zu denken. Oder dass wir uns tatsächlich selbst nicht so wertvoll empfinden. Und deshalb warten, bis die anderen glücklich sind, und erst dann auch auf uns selbst schauen.

In diesem Fall kann es sinnvoll sein, genau hinzuschauen, wo diese Gefühle herkommen und zu erlernen, sich selbst zumindest genauso wichtig zu nehmen wie andere. Und das kann, wie ich in der Beratung immer wieder erlebe, ganz schnell gehen.

Eines meiner Lieblingsbeispiele ist, dass niemand daran zweifeln würde, dass ein Auto ohne Sprit nicht fährt – und genauso können wir nicht gut für andere sorgen und da sein, wenn wir nicht zuerst unseren eigenen Energietank gut füllen.

Auch ich selbst habe, nicht zuletzt für meinen Beruf, lernen müssen, gut für mich zu sorgen. Das war anfangs nicht leicht. Mittlerweile achte ich sehr gut darauf, was ich brauche, was mein Körper braucht, was mein Geist und meine Seele braucht – weil ich es mir wert bin ;-)

Du hast ein akutes Problem? Ich höre dir zu!

Meine Blogartikel liefern viele Inputs zu verschiedensten Themen, aber nichts ersetzt ein persönliches Gespräch.

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