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Sonntag, September 6, 2020

Mein Tag begann heute so, dass ich wie immer mit meinem Hund unterwegs war. Da dieser gerne Kleintiere jagen würde, und in Gesellschaft mit anderen Hunden ganz gerne vergisst, dass ich auch noch da bin, ist er beim Spazierengehen immer an der Leine und das bleibt er auch. Außerdem gilt in meinem Umfeld eine Leinenpflicht.

Meiner Meinung nach macht mich das zu einer verantwortungsbewussten Hundehalterin. Das hat ein anderer Hundebesitzer allerdings nicht so gesehen. Sein Hund wollte spielen und durch meine Ablehnung war das Herrchen gezwungen, ihn ebenfalls anzuleinen. Ein schlecht gelauntes „wenn du ihn von der Leine lassen würdest, hätten die Hunde überhaupt kein Problem miteinander“ hat meine weiteren Schritte begleitet.

Das ist ein Beispiel von vielen, wie andere Menschen manchmal mit unseren Meinungen, Werten, Entscheidungen umgehen. In meinen früheren Jahren als Hundemama, und als ich persönlich auch noch nicht so gefestigt war, hat mich so eine Aussage manchmal dazu bewegt, meinen Hund tatsächlich abzuleinen. Manchmal ist es gut ausgegangen, manchmal habe ich mich im Nachhinein aber darüber geärgert, nicht bei meiner eigenen Entscheidung geblieben zu sein.

Gerade in der aktuellen Zeit ist es schwer, bei sich zu bleiben. Wer manchmal Kommentare zu unterschiedlichsten Themen auf Social Media-Kanälen liest, kann mitverfolgen, mit welcher Härte die eigene Meinung manchmal verteidigt, und den anderen als einzig Wahre und Gültige verkauft wird.

Nicht umsonst wird das Wort „Meinungsverschiedenheit“ umgangssprachlich mit einem Streit gleichgesetzt, dabei heißt es eigentlich nur, dass verschiedene Meinungen aufeinander treffen.  Die Meinung selbst bedeutet laut Wörterbuch „persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung“, laut Wikipedia ist sie ein „Fürwahrhalten“.

Aber wie entsteht die eigene Meinung? Sie entspringt zu einem Teil der Erziehung beziehungsweise dem Umfeld, das uns in unseren ersten Jahren prägt. Jede Erfahrung, die wir machen, festigt oder verändert unsere persönliche Meinung. Wir lesen, hören, und erleben und bilden uns daraus eine Meinung.

Ein bekannter Spruch lautet „Du siehst die Welt nicht so wie sie ist, du siehst die Welt so wie du bist.“ Das heißt, aus allem Erlebten basteln wir uns ein Bild, das wir für wahr halten. Wenn jemand anderer unserem Bild widerspricht oder es – noch schlimmer – als Blödsinn bezeichnet, werden wir beginnen, unsere Wahrheit zu verteidigen.

In den meisten Auseinandersetzungen geht es darum, dass die eigene Meinung als wahr, und die des Gegenübers als falsch angesehen wird. Dabei könnten beide Parteien von einer tatsächlichen Auseinandersetzung mit den Argumenten des anderen profitieren. Bei genauerer Ansicht könnten ja Teile davon doch ganz gut auch in unser Bild passen, und es lohnt sich auch immer genauer nachzudenken, ob vielleicht beide mit ihrer Meinung Recht haben könnten.

Wenn ich Entscheidungen treffe, höre ich mir sehr gerne andere Meinungen an. Aber nicht, um dann sagen zu können „du hast doch gesagt, ich soll dieses oder jenes tun“, sondern um mein Spektrum zu erweitern. Ich wäge meine eigene Meinung gegen Erfahrungen anderer ab, treffe aber am Ende immer meine ganz persönliche Entscheidung. Weil diese zu mir und zu meinem Bild passen muss.

Deshalb gebe ich im Beratungskontext auch keine Ratschläge, sondern versuche lediglich den „Bilderrahmen“ ein bisschen zu vergrößern, um auch anderen Möglichkeiten, die bisher noch nicht beleuchtet wurden, Platz zu verschaffen.

Eine eigene Meinung zu haben und diese auch zu vertreten, ist ein Zeichen von Größe. Einzuräumen, dass andere Meinungen aber genauso ihre Berechtigung haben wie meine, aber auch.

Wenn ich dich dabei unterstützen darf, deinen persönlichen Bilderrahmen größer und bunter zu gestalten, dann kontaktiere mich gerne für eine Terminvereinbarung!

Samstag, August 29, 2020

Vor ein paar Tagen kam es auf einem Spaziergang zu einem lautstarken Konflikt mit einer mir unbekannten Person. Der Stein des Anstoßes hätte mit wenigen Sätzen aus dem Weg gerollt werden können, aber mein Gegenüber reagierte sehr aufgebracht und ausfallend. Ich habe versucht, durch meine Wortwahl die Situation zu beruhigen und bin durchaus auf die Argumente meines Gegenübers eingegangen, leider ohne Erfolg.

 Dieser Vorfall hat mich tagelang beschäftigt und ich habe in meinem Kopf Argumente hin- und her gewälzt, überlegt, wie es zu diesem Zusammenstoß überhaupt kommen konnte und wie ich hätte anders reagieren können.

Immer wieder gibt es in unserem Leben Situationen, in denen sich das Gedankenkarussell zu drehen beginnt und es schwer fällt, auszusteigen. Dies kann die Beziehung betreffen, Streitigkeiten im Familien- und Freundeskreis, Jobprobleme, und vieles mehr. Grundsätzlich ist es natürlich gut, wenn man sich mit belastenden Situationen auseinandersetzt und sie zu lösen versucht.

Trotzdem sollten wir nicht außer Acht lassen, dass es Situationen – und Menschen! – gibt, die wir nicht verändern können. Deshalb lohnt es sich, wenn die Gedankenspirale zum Labyrinth ohne Ausweg wird, zuallererst zu überlegen, wie wichtig die betreffende Person oder die Situation tatsächlich für unser weiteres Leben ist.

Wird sie zum Beispiel in einem Jahr noch eine Rolle spielen? Steht uns der Mensch nahe oder werde ich ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit nie wieder begegnen? Ist er es wert, dass ich meine Energie investiere? Wird eine Begebenheit unseren weiteren Lebensweg beeinflussen oder war es tatsächlich nur ein Moment, der keine weitere Auswirkung hat?

Wenn die Antwort ja lautet – der Mensch oder der Vorfall ist wichtig – sollten wir uns weiters die Frage stellen „kann ich aktiv etwas daran ändern?“. Kann ich den betreffenden  Menschen verändern? (die Antwort lautet immer nein!) Kann ich mein Verhalten ändern? Kann ich zukünftig einen anderen, besseren Weg gehen? Kann ich etwas dazu beitragen, eine Beziehung zu verbessern oder eine Situation zum Besseren beeinflussen?

In dem Fall macht es Sinn, sich darüber weiterhin konstruktive Gedanken zu machen. Wichtig dabei ist, dass die Gedanken in die Zukunft reichen. Ein „hätte ich bloß…“ bringt dich nicht weiter, sondern hält dich in der nicht mehr veränderbaren Vergangenheit fest.

Wenn ich dich dabei unterstützen kann, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen, kontaktiere mich gerne für eine Terminvereinbarung!

Ich und mein Körper
Freitag, August 21, 2020
Dienstag, August 11, 2020

 

Wie fühlt sich dieses Wort für dich an? Wie oft sprichst du es aus? Wie oft sagst du ein „aber“ hintennach? In welchen Situationen denkst du ein „Nein“, sagst aber „Ja“?

Jeder von uns kennt es: der Chef fragt – wieder einmal - ob man länger bleiben oder eine Sonderschicht am Wochenende einlegen kann. Man wird für den Sonntag, den man eigentlich mit einem Buch auf der Couch verbringen wollte, zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Bekannte bitten uns um einen Gefallen, obwohl sie schon beim letzten Mal kaum Danke für deine Hilfe über die Lippen gebracht haben, oder zu einem gerade mehr als ungünstigen Zeitpunkt.

Und trotzdem ringen wir mit diesem kleinen Wort, weil wir nicht unhöflich erscheinen wollen. Wir erfinden Ausreden und Erklärungen, um uns um das „Nein“ herumzuwinden und es nicht deutlich aussprechen zu müssen. Oder wir sagen einfach „Ja“ und ärgern uns im Nachhinein darüber.

Anderen in manchen Situationen entgegen zu kommen, unsere Hilfe zuzusagen, oder einmal über unseren Schatten zu springen, um anderen eine Freude zu machen, gibt uns ein gutes Gefühl und ist unumgänglich, um ein Teil der Gemeinschaft zu sein.
Schwierig wird es dann, wenn du deine eigenen Bedürfnisse ständig nach hinten stellst, um es anderen recht zu machen. Wenn du deine Grenzen missachtest, um anderen zu gefallen.

Manchmal ist ein „Nein“ zu anderen ein „Ja“ zu dir selbst.

Wenn ich dich dabei unterstützen darf, deine Bedürfnisse zu erkennen, und deine Grenzen zu achten, dann kontaktiere mich gerne für eine Terminvereinbarung!

Sonntag, August 2, 2020

 

Gestern traf nach langer Zeit ein Zweig meiner Familie zusammen. Ganz ohne Grund und ohne Anlass. Oftmals waren wir uns in den vergangenen Jahren nur bei Begräbnissen über den Weg gelaufen. Gefolgt von der Beteuerung „nächstes Mal sehen wir uns aber mal einfach so!“. Das nächste Mal war dann leider manchmal wieder ein Todesfall. Schließlich sind wir alle wahnsinnig beschäftigt und einige von uns hat es in verschiedene Teile der Welt verschlagen.

Viel zu lange habe ich Menschen, die zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehören, nicht gesehen, oder nur flüchtig über Facebook etc. mit ihnen kommuniziert. Dabei bin ich mit meinen Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen ganz eng aufgewachsen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass es gestern nun bis auf wenige Ausnahmen geklappt hat und es ein sehr lustiger Nachmittag war.

Trotzdem hat es mich zum Nachdenken gebracht. Von Familie wird sehr viel erwartet. Harmonisch soll sie sein. Rückhalt und Erdung soll sie bieten. Der Ort sein, wo man sein kann, wie man ist. Wir stammen von denselben Eltern, Großeltern, Urgroßeltern ab, sind ähnlich aufgewachsen. Schon deshalb wird manchmal vorausgesetzt, dass die Familienmitglieder irgendwie gleich ticken.

Aber wenn man sich so einen bunten Haufen einmal ansieht wird schnell klar: jeder ist ein Individuum für sich. Mit seiner ganz persönlichen Geschichte, mit seinem eigenen Charakter, mit seinem individuellen Lebensweg. Seinen Wünschen, Ängsten, Träumen.

Ich bin Jahrgang 1975 und meine Eltern, genauso wie ihre Geschwister, gehören der Nachkriegsgeneration an. Alle meine Großelternteile haben auf verschiedene Weise den zweiten Weltkrieg erlebt und diese Erlebnisse haben bei allen Betroffenen unterschiedliche Narben hinterlassen. Die nachfolgende Generation ist ganz, ganz anders aufgewachsen als die nächste, und als die nächste und die nächste.

Nachzuvollziehen, welche Prioritäten und welche Art zu leben unsere Eltern und Großeltern hatten oder noch haben, welche Werte sie hochhalten, fällt manchmal schwer. Genauso wie den Älteren oft das Verständnis fehlt, was uns Junge so „umtreibt“. Wir haben doch alles, was sie nicht hatten. Aber auch innerhalb der Generationen führen Eifersucht, bewusste und unbewusste Verletzungen oder nicht aus dem Weg geräumte Missverständnisse oft zu Konflikten.

Aus diesen Konflikten können jahrelange Streitereien entstehen, die Familien auseinanderreißen und auch noch nachfolgende Generationen miteinbeziehen und belasten. Verletzungen, die aus der Familie stammen, schmerzen umso mehr. Oft ein Leben lang. Trotzdem ist sie die Wurzel, aus dem unser Lebensbaum entsteht.

Deshalb stelle ich heute die Frage: wie fühlst du dich in deiner Familie? Wer zählt für dich dazu? Wo gibt es Konflikte, die aufgeräumt werden sollten und wo gibt es Menschen, die dir vielleicht näher stehen als dir bewusst ist?

Wenn ich dir helfen kann, diese Fragen zu beantworten, oder dir bei bestehenden Konflikten zur Seite stehen, dann kontaktiere mich bitte gerne J

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