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Die letzten paar Wochen waren nicht unbedingt meine Besten. Während zuvor noch alles ganz gut dahingelaufen ist, ich motiviert und gut gelaunt durchs Leben gegangen bin, hat es sich an einem Punkt zu drehen begonnen und mich ins Schleudern gebracht.
Mit einer Fehlgeburt in einem sehr frühen Stadium begann es, diese hat über mehrere Wochen gesundheitliche Einschränkungen mit sich gebracht. Die Stimmung war dementsprechend. Launisch, reizbar, dünnhäutig. Da reicht dann ein falsches Wort, um aus einem Missverständnis eine große Sache zu machen. Kommt dann, wie in meinem Fall, noch eine unerwartete Autoreparatur dazu und der siebenundzwanzigste Schneefall der Saison, dann erreicht man einen Tiefpunkt.
Da ertappt man sich dann irgendwann vor dem Badezimmerspiegel und fragt sich, wo eigentlich die steile Furche zwischen den Augenbrauen herkommt und warum man knapp vor einem Wutanfall steht, nur weil der Hund bei jedem Grashalm stehen bleibt, um sich die hinterlassenen Nachrichten von den Hundekollegen durch die Nase zu ziehen.
Es gibt diese Momente, die das perfekt laufende Uhrwerk plötzlich aus dem Konzept bringen, diese eine Sekunde, die den vermeintlichen Frieden auf den Kopf stellt. Jeder von uns erlebt das mehrmals im Leben. Da rede ich noch gar nicht von großen Schicksalsschlägen, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen, da genügen ein paar kleine Rückschläge, die plötzlich eine große Mauer bilden, die sich schier unüberwindbar vor uns aufrichtet.
Jeder, der diese Zeiten schon erlebt hat, weiß aber auch, dass sie wieder vorbeigehen. Dass sich die Unwetter verziehen, plötzlich wieder die Sonne heller scheint. Unser gesamtes Leben ist wie eine einzige Wellenbewegung, die uns abwechselnd ganz nach oben oder weit nach unten trägt, und es gibt diese Tage, an denen alles spiegelglatt läuft und wir einfach nur zufrieden sind.
Wir dürfen lernen, dass sich die schweren Zeiten leichter ertragen lassen, wenn wir darauf vertrauen, dass auch wieder andere Tage kommen. Dass wir aus Krisen gestärkt hervor gehen können. Nach einigen erlebten Auf’s und Ab’s bin ich fest davon überzeugt, dass es so ist. Dass wir Strategien daraus mitnehmen dürfen, mit denen wir uns selbst wieder aufrichten können.
Schon aus beruflichen Gründen schaue ich manchmal auf diejenigen Menschen, deren Leben scheinbar ohne Stromschnellen ruhig dahinfließt. Sind sie zufriedener? Wissen Sie es zu schätzen? Oder würden sie sich sogar wünschen, einmal auch die Tiefen kennenzulernen, um daraufhin auch in ungekannte Höhen katapultiert zu werden? Sind es nicht die Niederlagen, aus denen wir lernen, und nach denen wir die glücklichen Momente umso mehr zu schätzen wissen?
Bei mir war es vor einigen Tagen soweit. Ich war im Wald unterwegs, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. Praktisch über Nacht waren überall die Frühlingsblumen herausgeschossen (oder habe ich sie zuvor bloß nicht bemerkt?). Plötzlich habe ich wieder gesehen, wie schön das Leben sein kann. Die Krise war vorbei und ich habe meinen Frieden wieder gefunden.
Solltest du gerade ebenfalls schwere Zeiten erleben, wünsche ich dir die Geduld, sie vorbeiziehen zu lassen. Dass du dir erlaubst, dir Momente des Selbstmitgefühls zu schenken. Menschen, die dir die Hand reichen. Und dass du das Vertrauen nicht verlierst, dass es von ganz unten immer wieder nach oben geht.
Wenn ich dich dabei unterstützen darf, dann freue ich mich über deine Nachricht J
Burn Out, Ermüdungs- oder Erschöpfungssyndrom. Verschiedene Bezeichnungen für einen Zustand, in dem Körper und Geist STOP sagen. In dem nichts mehr geht. Seit einiger Zeit rasend auf dem Vormarsch, oftmals belächelt. Für die Betroffenen ein Ausnahmezustand. Von 150 auf Null. Von der Überholspur in die Boxengasse.
Doch wie kommt es dazu? Im Folgenden mein 7-Punkte- Wegweiser, wie du am schnellsten ins Burn Out schlitterst. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne wissenschaftliche Basis. Sondern so, wie ich es erlebt habe. Mein persönliches „Rien ne va plus“
1. Sei möglichst perfekt. Dein Körper, deine Arbeit, deine Beziehung. Strebe immer nach dem höchsten Perfektionismus und gib dich nicht zufrieden mit einem „gut“. Nutze Erholungspausen, um nachzudenken, was du alles noch nicht erledigt hast, nicht gut erledigt hast, was besser hätte laufen können.
2. Fühle dich verantwortlich. Für alles und jeden. Wälze Probleme, die eigentlich dein Chef wälzen sollte. Zerbrich dir den Kopf über die Probleme andere Menschen. Versuche, Dinge für andere Menschen zu regeln, auch wenn die das ganz gut selber könnten.
3. Sei streng mit dir. Gönne dir keine Pausen, kein Mitgefühl, keine Fehler. Sei unerbittlich im Aufstöbern von vermeintlichen Schwachstellen. Durchsuche dich, deine Arbeit und deine Beziehungen nach Fehlern und gib nicht auf, bevor du welche gefunden hast.
4. Lass dir nicht helfen. Niemals. Delegiere nicht, sondern versuche, auch noch die Aufgaben anderer zu erledigen. Frage nicht nach Hilfe. Lass dir auch dann nicht helfen, wenn andere es dir anbieten. Wie sieht das denn aus? Als ob du nicht alles selbst schaffen könntest.
5. Denke nach. Denke möglichst viel über Vergangenheit nach, und über die Zukunft. Verwende dabei häufig die Wörter „nie“ und „immer“, so bekommen die erlebten und die zu erwartenden Ereignisse erst die richtige Dramatik. Vergiss dabei möglichst, dass im Moment gerade eigentlich alles gut läuft.
6. Umgib dich mit negativen Menschen. Versammle möglichst viele Energieräuber um dich. Hör dir ihr Jammern an, lass dich von ihnen abwerten, beschimpfen oder lächerlich machen. Meide Menschen, die dir wahrhaftig zuhören und dich unterstützen.
7. Beiß dich durch. Wenn du nicht mehr kannst und dein Körper längst schreit „Ich kann nicht mehr!“, beiß einfach die Zähne zusammen und weiter. Memme. Andere können das doch auch.
Klingt stressig, aber eigentlich auch ganz lustig, oder? Der/die eine oder andere wird zustimmend nicken und denken „das kenne ich auch“. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der wir uns gerne messen und mit anderen vergleichen, aber aus meiner Erfahrung sind diejenigen, die uns am meisten zu mehr Leistung, Erfolg und Perfektion antreiben, nicht andere Menschen, sondern es ist die Stimme in uns.
Die uns weiterpeitscht, wenn wir eigentlich nicht mehr können und aus dem letzten Loch pfeifen. Diese Stimme kann dazu gut sein, uns weiterzubringen und Stillstand zu vermeiden, und uns noch einmal ein bisschen Motivation zu geben, um die letzten paar Meter zu gehen.
Aber die Stimme wird dann gefährlich, wenn sie nicht mehr verstummt. Wenn sie keine Ruhe mehr gibt und mit nichts mehr zufrieden ist. Wenn wir es „nicht mehr gut sein lassen können“. Keinen Frieden mehr in uns finden. Wenn wir immer weiterhetzen, ohne stehenzubleiben, um unsere kleinen und großen Erfolge zu feiern.
Solltest du dich in einem oder mehreren der sieben Punkte wiedererkennen, dann suche dir bitte Unterstützung. Ich und alle meine KollegInnen sind gerne da, um dir zu helfen, wieder durchatmen zu können. Zufrieden mit dir zu sein. Momente zu genießen, anstatt durch das Leben zu hetzen.
Solltest du dich angesprochen fühlen, kontaktiere mich bitte gerne für eine Terminvereinbarung
PS: Ergänzung - Punkt 8! Niemals "nein" sagen, egal, wann wer was von dir möchte 😉
Ich war etwa Anfang dreißig, als ich in einem Gespräch mit einem Kollegen scherzhaft gesagt habe „ihr habt es so einfach, in meinem nächsten Leben werde ich auch ein Mann“ und er geantwortet habe „bei dir wär’s eh besser“. Bäm. Das hat gesessen. Mir war sofort klar, dass diese sicher nicht böse gemeinte Bemerkung nicht auf mein Äußeres bezogen war, sondern auf die Art, wie ich mein Leben gelebt habe.
Zu diesem Zeitpunkt bin ich gezwungenermaßen schon relativ lange auf eigenen Beinen gestanden und war es gewohnt, mich durchzusetzen. Manchmal nicht wahnsinnig diplomatisch, sondern eher verbissen. Zusätzlich durch und durch kontrolliert, strebsam. Vor allem im beruflichen Umfeld hätte ich mir nie gestattet, Schwäche zu zeigen, ich kann heute noch fühlen, wie sich in Konfliktsituationen meine Gesichtszüge verhärteten und scheinbar alles an mir kalt und unnahbar wurde.
Und ich fand das normal. Die Emanzipation hat uns scheinbar gelernt, dass dieses Verhalten das richtige ist, wenn wir als Frauen in dieser Welt einen Platz einnehmen wollen. Dass Emotionen in der Berufswelt nichts verloren haben und alle „typisch weiblichen“ Eigenschaften in unserer modernen Welt nicht gefragt sind, sondern Attributen wie analytischem, logischem Denken der Vorrang zu geben ist. Viele, viele Frauen haben sich, ähnlich wie ich, „die Hosen angezogen“, haben aber im Laufe der Jahre gemerkt, dass sich sie dadurch in eine Sackgasse manövriert haben. Mir hat es zum Beispiel wahnsinnig viel Kraft gekostet, mich entgegen meiner Natur zu verhalten.
Wir haben vergessen, dass weibliche Qualitäten wie Fürsorge, emotionale Zuwendung, gegenseitige Unterstützung oder Vertrauen für eine Gesellschaft lebenswichtige Kostbarkeiten sind. Dass Weiblichkeit keine schwächere Kraft ist als die Männliche, sondern lediglich eine andere.
Wir sollten bedenken, dass gerade unsere Unterschiedlichkeit, das Yin und das Yang, die Anziehung zwischen Mann und Frau möglich machen. Nicht wenige Paare landen genau aus diesem Grund in meiner Praxis. Weil nicht ganz klar ist, wer welche Rolle in der Beziehung einnimmt. Nur die Kombination aus den positiven männlichen und den positiven weiblichen Eigenschaften machen ein erfolgreiche Paarbeziehung aus, ansonsten tritt man auch hier in den Konkurrenzkampf.
Die Konzentration der Frauen darauf, auf männliche Art das Leben zu meistern, hat auch dazu geführt, dass Frauen entgegen ihrer Natur in Konkurrenz zueinander getreten sind. Seit Menschengedenken haben Frauen viel Zeit in Frauenkreisen verbracht, in gemeinsamer Kreativität, Unterstützung und im Erfahrungsaustausch „unter Schwestern“
Wer schon einmal erlebt hat, wie zwei Frauen sich bekriegen können, dem wird himmelangst. Ob es nun um Rivalität im Beruf oder um einen Mann geht,oder um „bodyshaming“ – da ist ein Konflikt zwischen Mann und Frau oft nichts dagegen. Während rivalisierende Männer eher in einen Wettstreit gehen, werten sich Frauen gegenseitig leider oftmals auf eine sehr persönliche Art und Weise ab.
Mein persönliches Highlight aus der letzten Woche war eine Aussage auf Facebook von einer Frau über eine andere: „wer ist schon dieses flachbrüstige Etwas?“. Wenn ein Mann das sagen würde, würden die Wogen deutlich höher gehen, aber unter Frauen finde ich es deutlich verletzender, weil es aus den eigenen Reihen kommt.
Ich persönlich würde mir wünschen, dass wir Frauen wieder dazu zurückgehen, aus dem Konkurrenzdenken herauszutreten, das Weiche an uns zu akzeptieren und willkommen zu heißen. Dass es wunderbar ist, eine Frau zu sein, mit allem, was dazu gehört. Dass unsere Körper Höchstleistungen verbringen und unsere weiblichen Wesensmerkmale, wie Empathie und Fürsorge verbinden wirken auf uns alle. Dass wir Frauen uns wieder verbinden und vernetzen, anstatt uns zu bekämpfen. Und dass uns bewusst wird, dass wir dennoch – oder gerade deshalb – ein erfolgreiches, lebendiges Leben leben können.
Wenn ich dir dabei helfen darf, deinen Weg zu deiner natürlichen Weiblichkeit wiederzufinden, dann kontaktiere mich bitte gerne für eine Terminvereinbarung, ich freue mich auf dich J
HINWEIS: Beratungen durch Lebens- und SozialberaterInnen sind auch während des Lockdowns unter Einhaltung der Hygieneregeln erlaubt! Dennoch sind Beratungen selbstverständlich auch online möglich.
Diese Woche hat sich in sämtlichen Medien rund um den Erdball alles um das Interview von Prinz Harry und seiner Frau Meghan gedreht und die Emotionen kochten hoch. Ich kenne beide nicht persönlich, und habe nie mit ihnen gesprochen. Und genau so geht es vermutlich 99,99% aller anderen Menschen, die nun in den sozialen Medien ihre persönliche Meinung über Fehler, Recht und Unrecht der beiden öffentlich kundtun.
Nun habe ich nicht vor, ebenso eine Abhandlung über dieses Paar zu schreiben, auch ich kann nicht sagen, welche Aussagen wahr oder unwahr sind, sondern ich möchte genauer beleuchten, was uns manchmal dazu bewegt, ein Urteil über andere Menschen – ob persönlich bekannt oder wildfremd – abzugeben. Dazu habe ich ein paar Meldungen gesammelt, die mir in den letzten Tagen aufgrund der psychologischen Hintergründe ins Auge gestochen sind, und werde ein paar Gedanken dazu loswerden:
„Sie hat gewusst, worauf sie sich einlässt, bevor sie in die königliche Familie eingeheiratet hat“ – viele von uns sehen ab und zu Bilder von öffentlichen Veranstaltungen, makellos gekleideten und gestylten Royals und von Fotografen ins Szene gesetzter Familienidylle. Aber dürfen wir mit Überzeugung sagen, dass wir WISSEN, wie das Leben tatsächlich ist? Die eigene Persönlichkeit und Individualität dem Protokoll unterzuordnen? Niemals Emotionen zu zeigen? Unter ständiger Beobachtung zu stehen? Wer von uns war noch nie überzeugt, einer Situation gewachsen zu sein, nur um sich später eingestehen zu müssen, dass wir uns getäuscht haben? Können wir mit Sicherheit vorhersagen, wie wir uns zu einem späteren Zeitpunkt mit bestimmten Gegebenheiten fühlen werden!
„Zwei Glückskinder. Er hineingeboren in Reichtum, Sorglosigkeit und Überfluss. Sie eine farbige Schönheit aus Hollywood. Es muss herrlich sein, ein Leben wie Harry und Meghan zu führen“. Diese Meldung ist mir extrem sauer aufgestoßen. Wie kann man sich anmaßen, über jemanden anderen zu sagen, sein Leben sei sorglos, ohne jemals mit ihm oder ihr persönlich darüber gesprochen zu haben? Davon abgesehen, dass beide bereits schwere Schicksalsschläge erleiden mussten, wie den Tod seiner Mutter als Achtjähriger, die Scheidung ihrer Eltern oder eine Fehlgeburt. Berechtigt mich der offensichtliche finanzielle Überfluss zu der Einschätzung, deren Leben sei sorglos? Nein. Die Einschätzung, ob ein Leben sorglos verläuft, ist eine völlig individuelle und persönliche Angelegenheit. Was für den einen eine Kleinigkeit ist, kann für den anderen eine seelische Katastrophe sein und es ist niemandes Recht, darüber zu urteilen.
„Herzogin Kate macht im Gegensatz zu Meghan alles richtig, sie erledigt ohne Murren ihre Pflichten“. Diese Aussage spricht mich ganz einfach persönlich an, und veranlasst mich zu der Frage, was diese über den Sprecher/die Sprecherin sagt. Ich bin einfach keine Vertreterin der Theorie, dass man alles richtig macht, wenn man nur ohne Murren seine Pflichten erledigt. Das Leben ist mehr als das. Für sich und seine Bedürfnisse einzustehen, zeigt von Mut und Selbstfürsorge. Als Beraterin stelle ich mir die Frage, ob insgeheim vielleicht der Wunsch besteht, ebenso wie Meghan mehr für sich einzustehen, oder daran gescheitert zu sein. Und auch hier gilt es zu bedenken, dass es vielleicht nur nach außen so wirkt, als würde Kate nicht murren.
„Der geht es zu gut“. Ob nun die Vermutung, Harry würde alles tun, was Meghan verlange, auch zu seinem eigenen Schaden, oder sie wolle nur Aufmerksamkeit. Ich frage mich, was daran schlecht sein soll? Mehr zu wollen. Vom Leben, vom Partner, von allem? Es ist unsere eigene Reglementierung, die uns eine keusche Anspruchslosigkeit beschert, die uns gelegentlich auf den Kopf fällt. Die dazu führt, dass wir uns mit weniger zufrieden geben, als wir uns für unser Leben gewünscht hätten, weil wir uns nie getraut haben, mehr zu fordern. Vielleicht wurden wir auch nach dem „Bescheidenheit ist eine Zier“-Prinzip erzogen. Das uns schließlich mit dem Zeigefinger auf Menschen deuten lässt, die diese falsche Bescheidenheit hinter sich gelassen haben und das Beste für sich herausholen.
Wen nun die aktuellen Meldungen rund um Harry und Meghan nicht erreicht haben, oder wer sich sogar fragt „wer sind die beiden?“ – schätzt euch glücklich! Ich denke, bei meinen LeserInnen ist angekommen, dass die Angehörigen des Britischen Königshauses lediglich als StellvertreterInnen dienen für alle Menschen, über die wir uns absichtlich oder unabsichtlich ein Urteil bilden. Auch über mich gibt es die kuriosesten Urteile, die ich so nie unterschreiben würde, und die nur nach einem äußerlichen Anschein gebildet wurden, eines davon ist z.. „die lacht immer, der geht es gut“. Ob mir immer zum Lachen zumute ist, wissen nur die, die mich danach fragen ;-)
Ein Indianisches Sprichwort sagt: „Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Schuhen gelaufen bist. Wahre Worte. Und wenn nur einer sich kurz überlegt „weiß ich das sicher?“, bevor er ein Statement über einen anderen abgibt, dann haben sich meine Zeilen sich schon gelohnt.
Während meiner Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin habe ich viele, viele Erkenntnisse über mich und das Leben an sich gewinnen dürfen, die mein Denken nachhaltig zum Positiven verändert haben. Einer meiner Lieblings-„Weisheiten“, die ich mitnehmen konnte, ist folgende: „Is‘ so“. Wir kennen die Abwandlung daraus in der Umgangssprache als „is halt so“ oder „is‘ wie’s is‘“. Vielleicht mit einem lapidaren Schulterzucken verbunden.
Und das soll eine lebensverändernde Weisheit sein? Ja, absolut. Schöner formuliert hat sie Bert Hellinger, der Begründer der klassischen Familienaufstellung. Er hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „Anerkennen was ist“. Und darin liegt der tiefere Sinn.
Sei ehrlich, wie oft hast du dir schon zu den verschiedensten Themen und Situationen in deinem Leben die Frage „warum?“ gestellt? „Warum mag mich die Kollegin nicht?“, „Warum liebt mein Partner mich nicht mehr?“, „Warum passt meine Mutter lieber auf die Kinder meiner Schwester auf als auf meine?“, oder auch „Warum habe ich mit 30 schon Falten und andere mit 40 noch nicht?“. Die Themen für „warum“-Fragen gehen fast nie aus.
Was hast du daraus gewonnen, als du die Frage wieder und wieder in deinem Kopf kreisen hast lassen? Und wie oft hast du eine konkrete Antwort auf diese Fragen gefunden oder bekommen? Nicht sehr oft, oder? Wie oft bist du stattdessen in der Gedankenspirale tiefer und tiefer gerutscht, bis die Stimmung schließlich im Keller war?
Warum quälen wir uns mit diesen Fragen herum, immer wieder und wieder, obwohl wir keinen Nutzen davon haben? Weil wir es so gelernt haben. Weil wir darauf programmiert sind, Lösungen zu finden. Lösungen, die es nicht immer gibt. Unsere Gesellschaft ist es gewöhnt, die Kontrolle zu haben über fast alles in unserem Leben. Und wenn sich etwas unserer Kontrolle entzieht, dann macht es uns unglücklich.
Unzählige Ratgeber sagen uns, wir sollen das Gespräch suchen mit der Person, deren Verhalten Fragezeichen in unserem Kopf verursacht. Wir sollen unser Leben in die Hand nehmen und immer neue Wege gehen. Und wenn der Weg steinig ist – umso besser! Nur dann haben wir uns unseren Seelenfrieden verdient, weil wir um unser Glück gekämpft haben. Das sehe ich mittlerweile anders: es darf auch einfach gehen.
Versteh mich nicht falsch: ich bin auch dafür, Konflikte möglichst aufzulösen und Auswege aus unbefriedigenden Situationen zu finden, aber nicht um jeden Preis. Es muss auch irgendwann den Punkt geben dürfen, wo man sagt „Is‘ so, sie mag mich nicht“ oder „ich habe Falten mit 30, ist halt so“, am besten mit einem Schulterzucken. Um dann weiterzugehen und sich nicht mehr damit aufzuhalten, was nicht zu ändern ist.
Das ist vielleicht die eine Frage, die wir uns in diesem Zusammenhang stellen sollten: „kann ich es ändern?“. Wenn die Antwort „nein“ lautet ist alles klar, dann ist es verschwendete Energie, die ich aufwende. Wenn die Antwort „ja“ lautet, kann ich mich noch fragen, ob ich mein Bestes gegeben, um die Situation zu ändern. Und damit ist alles gesagt.
Es macht das Leben so viel leichter, sich nicht um alles und jeden Gedanken zu machen, und Situationen, Beziehungen, etc. auch einfach mal abzuschließen und hinter sich zu lassen. Dann bleibt mehr Platz und Energie im Kopf, sich in neue Richtungen zu bewegen, neue Dinge zu starten und neue Gefühle zuzulassen.
Wenn auch du viel Zeit mit der berühmten „Hirnw*chserei* verbringst, ohne Aussicht auf Besserung, dann kontaktiere mich bitte gerne für eine Terminvereinbarung. Ich unterstütze ich dich gerne dabei, aus der Gedankenspirale auszubrechen. Ich freue mich auf deine Nachricht J
HINWEIS: Beratungen durch Lebens- und SozialberaterInnen sind auch während des Lockdowns unter Einhaltung der Hygieneregeln erlaubt! Dennoch sind Beratungen selbstverständlich auch via Skype möglich.