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Diesen Satz kennen einige von uns aus der Kindheit, und er wirkt in vielen Menschen bis ins Erwachsenenalter nach, oft sogar in der verschärften, allgemeinen Version „was sollen bloß die anderen denken?“.
Das reicht von „was macht das für einen Eindruck, wenn meine Fenster nicht geputzt sind“, über „kann ich wirklich mit 50 noch einen Bikini tragen“ über „was werden die anderen denken, wenn ich zum dritten Mal in zwei Jahren den Job wechsle oder einen anderen Partner habe“ und vieles mehr.
Der Gedanke, was andere über uns und unser Verhalten, unser Leben, denken, ist wie die Stimme des Gewissens in unserem Hinterkopf. Es ist ein wesentliches Grundbedürfnis aller Menschen, zu einer Gemeinschaft zu gehören. In früheren Zeiten wären wir alleine nicht lebensfähig gewesen, wir waren davon abhängig, Teil einer Gruppe zu sein.
Dieses Bedürfnis besteht auch heute noch, wo wir zwar großteils nicht mehr finanziell oder existenziell von anderen abhängig sind, aber dennoch Teil der Gesellschaft sein möchten, um uns zugehörig und wertvoll zu fühlen. Jede Gemeinschaft hat ihre eigenen Werte, und wer sich diesen Werten nicht anpasst, wird auch heute noch oft aus dem Kreis ausgestoßen.
Tattoos, Piercings, etc. sind mittlerweile gesellschaftsfähig geworden, aber auch im Jahr 2021 werden noch Menschen schief angeschaut, oder hinter ihrem Rücken getuschelt, wenn sie nicht genau der vermeintlichen Norm entsprechen. Anders aussehen. Ihr Leben anders gestalten. Andere Werte oder Träume in den Vordergrund stellen. Oft genügt es schon, in einer ruhigen Umgebung laut zu lachen, um einen vielsagenden Blick zu ernten.
Wenn wir nun aus dem Bedürfnis heraus, dem vorgegebenen „Standard“ zu entsprechen, unser Leben, unser Verhalten, den Anforderungen anderer unterordnen, gewinnen wir vielleicht das Gefühl, dazuzugehören, und ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein, verlieren aber ein großes Stück unserer persönlichen Freiheit und unserer Individualität.
Was passiert mit dem Menschen, der sich völlig anpasst, seine eigenen Vorstellungen, wie er sein Leben leben will, hintenan stellt, um den Ansprüchen und Vorstellungen seiner Mitmenschen gerecht zu werden? Er wird irgendwann verlernen, auf seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu achten. Sich selbst so sehr wertzuschätzen und zu respektieren, um seinen eigenen, selbstbestimmten Weg zu gehen.
Es wäre übertrieben, zu sagen, dass es uns völlig egal sein sollte, was andere über uns denken, und ohne Rücksicht auf Verluste unser Ding durchzuziehen. Wir sind aber sicher gut beraten, von Situation zu Situation abzuwägen, wie wichtig uns die Meinung anderer wirklich ist und uns öfters dafür zu entscheiden, das zu tun, was uns Freude macht, und was uns zum Strahlen bringt. Unabhängig davon, ob das die Nachbarn, die Eltern oder die beste Freundin gutheißen.
Ob das nun der Bikini mit 70 ist, das laute Lachen im Restaurant, oder das Fensterputzen noch eine Woche zu verschieben, und stattdessen den Tag für etwas Schönes zu nutzen.
Wenn ich dir dabei helfen darf, deine eigene Individualität und deine Wünsche zu entdecken, dann kontaktiere mich bitte gerne für eine Terminvereinbarung, ich freue mich auf deine Geschichte :-)
HINWEIS: Beratungen durch Lebens- und SozialberaterInnen sind auch während des Lockdowns unter Einhaltung der Hygieneregeln erlaubt! Dennoch sind Beratungen selbstverständlich auch via Skype möglich.
Neben mir halten Mann und Hund Mittagsschlaf. Außer den tiefen Atemzügen der beiden ist nichts zu hören. Kein Radio, kein Fernseher, die Handys sind stumm geschaltet. Wie gut das tut. In unserer lauten Welt sind wir es gewöhnt, dass unsere Ohren, und damit unser Gehirn, durchgehend beschäftigt werden.
Wir beschallen uns rund um die Uhr mit Nachrichten, Musik, dem Fernseher als Hintergrundgeräusch, dazu noch – je nach Wohnort – mit Verkehrslärm und vielem mehr. Je länger ich dem ausgesetzt bin, umso müder werde ich. Ich finde keinen Zugang zu meinen Gedanken und zu meiner Mitte, wenn meine Aufmerksamkeit ständig von Außenreizen beansprucht wird.
Viele von uns haben es sich angewöhnt, sich absichtlich abzulenken von der Innenwelt. Einfach nicht hinzuhören, was unser Ich uns zu sagen hat, scheint der einzige Weg zu sein, mit den vorhandenen Gefühlen und Impulsen umzugehen. Die Aufmerksamkeit nach außen zu richten, kann uns davor schützen, Gefühle wie Schmerz und Trauer, Ärger oder Enttäuschung spüren zu müssen.
Es scheint viel einfacher zu sein, das, was in uns ist, so lange zu ignorieren, bis lediglich ein kleiner schwarzer Punkt daraus geworden ist, dem man keine Aufmerksamkeit mehr schenken muss. Trotzdem bleibt er da. Er wiegt schwer und wächst manchmal genau dann zu einem riesigen schwarzen Loch heran, wenn man es am wenigsten brauchen kann.
Alle diese Gefühle, die uns scheinbar das Leben so schwer machen, können Wegbereiter sein. Neben Trauer, Enttäuschung und Wut finden wir – wenn wir genau zuhören und hinsehen - auch Hoffnung, Inspiration und Visionen, auch wenn alles dunkel scheint.
So wie in dem Baum, der im Winter düster und tot scheint, in dem aber dennoch bereits wieder die neue Blüte, das neue Leben, für den nächsten Frühling heranwächst. Er benötigt die Ruhe der dunklen Monate, um seine Kräfte zu sammeln, und sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist, schenkt er uns wieder Freude mit seiner sichtbaren Energie.
Um ebenso auferstehen zu können, aus Zeiten der Krise, aus Zeiten der Unzufriedenheit, braucht es Momente der Stille, in denen wir zuhören können, was unser Ich uns zu sagen hat. Über unsere Wünsche, unsere Träume, unsere Hoffnungen. Wenn du die Stille erträgst, wenn du mit allem in Einklang bist, was sich in dir regt, dann ist es auch leichter, die Außenwelt zu ertragen. Dann findest du immer einen Platz in dir, an dem du zur Ruhe kommen kannst.
Wenn du noch Schwierigkeiten damit hast, mit deiner Innenwelt im Frieden zu leben, dann unterstütze ich dich gerne auf deinem Weg. Kontaktiere mich bitte für eine Terminvereinbarung.
HINWEIS: Beratungen durch Lebens- und SozialberaterInnen sind auch während des Lockdowns unter Einhaltung der Hygieneregeln erlaubt! Dennoch sind Beratungen selbstverständlich auch via Skype möglich.
Spätestens wenn die Weihnachtstage vorbei sind, beginnen wir oft, das abgelaufene Jahr Revue passieren zu lassen und nicht selten stoßen wir einen Seufzer aus, dass es endlich vorbei ist – besonders das Heurige, das durch Corona ein ganz Außergewöhnliches geworden ist.
In 365 Tagen kann viel passieren. Wir durchleben viele Emotionen, Höhen und Tiefen. Oft wird unser Leben innerhalb eines Jahres komplett umgekrempelt und w ir stehen am Jahresende ganz wo anders, als zu Beginn. Manchmal treten neue Menschen in unser Leben und lassen alles in einem besonderen Licht erstrahlen. Manchmal verlieren wir, was uns lieb uns wichtig war, und wir blicken mit Wehmut zurück auf die Zeit, in der alles noch in Ordnung war.
Zugleich erhoffen wir uns von dem neuen Jahr, das vor uns liegt, dass es besser wird als das zuvor. Erfolgreicher, stressfreier, sorgloser. Einen neuen Partner soll uns das Jahr bringen, oder einen besseren Job. Mit großen Erwartungen gehen wir in eine neue Zeit, es scheint uns, als würden uns mit dem Glockenschlag zu Silvester alle Türen und Tore auf ein besseres Leben offenstehen. Ab Jänner wird es uns endlich gelingen, all das umzusetzen, was wir uns schon länger vorgenommen haben.
Was wir dabei übersehen, ist, dass wir diese Möglichkeit jeden Tag haben. An jedem Morgen steht es uns frei, unser Leben in neuere, bessere Bahnen zu lenken. Die großen Veränderungen passieren nicht zwischen dem 31.12. und dem 1.1., sondern zwischen dem 1.1. und dem 31.12. Wir sollten uns jeden Tag fragen, was wir neu beginnen wollen, und nicht nur zum Jahreswechsel. Dabei helfen kann uns die Frage, wo wir am Ende des Jahres stehen wollen.
Wenn das nächste Mal Feuerwerke den Himmel erleuchten, was möchte ich bis dahin erlebt haben wollen? Mit wem möchte ich Frieden geschlossen haben? Welches Projekt möchte ich gestartet haben? Auf welche Erlebnisse möchte ich zurückblicken und was kann ich heute dafür tun, um das zu erreichen?
Ein Jahr ist die Summe an Tagen, die wir uns selbst gestaltet haben. Es gibt Ereignisse und Schicksale, die wir nicht beeinflussen können, mit denen wir leben müssen, die wir verkraften müssen. Umso mehr sollten wir unsere Energie auf die Dinge lenken, die zu beeinflussen in unseren Händen liegen. Unsere Tage so leben, dass wir am Jahresende mit Stolz und Freude darauf zurückblicken können. Uns zu ersparen, auf ein Jahr zurückzublicken mit dem Gefühl, kein Besonderes daraus gemacht zu haben.
Ich wünsche Euch allen ein freudiges, glückliches Neues Jahr und das Vertrauen, dass es in eurer Macht liegt, eure Jahre nach euren Wünschen zu gestalten. Möge euer Blick zurück auf den schönen, lustigen, sonnigen Momenten ruhen, und euch Kraft geben, auch die schwierigen Zeiten zu meistern!
Jeder von uns spielt viele, viele verschieden Rollen in seinem Leben. Wir sind Elternteile, Partner, Kinder, Verwandte, Freunde und Freundinnen, Mitarbeiter, Kollegen, Chefs, Kunden, Nachbarn, und vieles mehr. In jeder Rolle verhalten wir uns entsprechend: professionell, kollegial, freundschaftlich, verbindlich, intim – wir passen uns den Anforderungen entsprechend an.
Die Mutter in uns verlangt zum Beispiel andere Verhaltensweisen als die als Mitarbeiterin. Kindern gegenüber werden wir uns mütterlich verhalten: liebevoll, empathisch, in Spiellaune auf dem Boden herumkugeln, mitunter aber auch streng und konsequent. Im beruflichen Kontext wird unsere Professionalität und Höflichkeit verlangt, hier werden wir unsere Emotionen deutlich weniger nach außen tragen als im privaten Umfeld.
Im Freundeskreis werden wir uns vielleicht manchmal kindisch verhalten, in jedem Fall aber ausgelassen und weniger kontrolliert, unter Verwandten werden wir wahrscheinlich je nach Verhältnis wieder in unsere Rolle als Kind, Bruder oder Schwester, Nichte oder Neffe, und Enkel zurückfallen, und uns – wie in früheren Zeiten – an den Esstisch der Oma fallen lassen oder auch alte Konflikte austragen.
In der Partnerschaft zeigen wir uns im besten Fall offen und verbindlich, liebevoll und intim, begegnen uns auf Augenhöhe und gestalten den gemeinsamen Alltag, aber anders als wir das mit den Kindern tun würden.
Wir sehen, wir sind mit Leichtigkeit in der Lage, uns in verschiedene Rollen einzufinden und diese auszufüllen. Das macht uns und unser Leben vielfältig und spannend. Wenn es uns gelingt, in allen Rollen wir selbst zu bleiben, sind wir echt und authentisch.
Wenn wir uns allerdings in einzelnen Rollen verlieren oder uns die Möglichkeit genommen wird, wir selbst zu sein, wenn wir auf Dauer unser wahres Ich verstecken müssen, um den Partner, Verwandte oder berufliche Partner nicht zu verärgern, werden wir irgendwann kein Gefühl mehr dafür haben, wer wir eigentlich sind. Oder wenn wir uns gar nicht erst trauen, unsere Persönlichkeit zu zeigen, aus Angst vor Ablehnung.
Dass im Berufsalltag nicht alle Launen ungefiltert in die Welt getragen werden können, sollte sich von selbst verstehen, aber im privaten Umfeld sollte auch das von Zeit zu Zeit möglich sein. Hier solltest du den Raum haben, um die eigenen Wünsche, Träume, Emotionen oder Ängste zu teilen, ohne dafür ausgelacht oder verurteilt zu werden. Wenn du dich auf Dauer verstellen musst, um zu gefallen, dann solltest du dir die Frage stellen, ob du in diesem Umfeld deine Zeit verbringen möchtest.
Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist aber natürlich, dass du selbst weißt, wer du bist. Dass du dich selbst achtest, mit allem, was dazugehört. Dass du dich in einem Spiegel von oben bis unten betrachten kannst, ohne dich mit einem unguten Gefühl abzuwenden.
Was wir selbst von uns halten, so verkaufen wir uns anderen. Wenn du mit dir selbst im Reinen bist, kannst du auch in deinen verschiedenen Rollen im Innersten immer du selbst sein. Dann werden wir uns zwar unseren Anforderungen entsprechend unterschiedlich verhalten, aber im Grunde bleiben wir der Mensch, der wir sind.
Und auf diesen Menschen, der so facettenreich so viele Funktionen ausführen kann, sollten wir sehr stolz sein!
Wenn ich dir helfen darf, deinen wahren Kern zu entdecken, dann kontaktiere mich bitte gerne für eine Terminvereinbarung, ich freue mich auf dich J
HINWEIS: Beratungen durch Lebens- und SozialberaterInnen sind auch während des Lockdowns unter Einhaltung der Hygieneregeln erlaubt! Dennoch sind Beratungen selbstverständlich auch via Skype möglich.